Was ist ein Chinchilla

 

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Bevor man sich ein bzw. mehrere Chinchillas in sein Leben holt, oder besser gesagt sein Leben mit ihnen teilt, sollte man sich vorher intensiv mit dem Thema Chinchillahaltung auseinandersetzen.

Chinchillas sind sensible Tiere, die ganz eigene Arten und Angewohnheiten an sich haben. Richtiges Futter (am besten naturnah), der richtige Sand (Sepolith oder Attapulugs) und die richtigen Behausungen bzw. deren richtiger Standort sollten zu 100% umgesetzt werden, damit ein Tier schön und „richtig“ leben kann.

Und auch ein Tierarzt, der sich wirklich mit Chinchillas auskennt sollte in näherer Umgebung sein. Diese Tiere gelten immer noch als Exoten. Und nur Spezialisten sollten sich ihrer annehmen.

 

Fakten in stichpunktartigem Steckbrief:

ursprüngliches Habitat/ Herkunft: chilenische Küstengebiete und Mittel-Chile zwischen 400m bis in 1500m Höhe lebend, später Rückzug in höher gelegene Gebiete aufgrund der Besiedlung durch den Menschen

Lebensweise: verbringen die meiste Zeit des Tages ruhend und schlafend in Verstecken wie Erdlöchern, Verstecken hinter Futterpflanzen und Felsspalten; gegen Dämmerung gehen sie auf Futtersuche; leben in Kolonien

Gewicht: ca. 400-700g; einzelne Individuen – oft Zuchttiere − bis zu 1000g

Größe: 20-26 cm + 10-20 cm Schwanz

Lebenserwartung: ca. 6-15, manche über 20; viele sterben früher aufgrund falscher Ernährung, Haltung und Zuchtfehlern/ Erbkrankheiten oder Tierarztbehandlungen

Körpertemperatur: 36-39 Grad

Pulsfrequenz: 40-100-240/min

Farbe: Naturfarbe ist silbergrau mit weißer Unterseite/Bauch/Flanke (auch grau oder Standard genannt); mittlerweile sind zig weitere Farben gezüchtet worden

Aktivitätszeit: je nach Jahreszeit ca. 19 – 7 Uhr (überwiegend dämmerungs- & nachtaktiv; schlafen im Sommer gerne auch mal länger)

Soziales: leben in Gruppen, sind keine  Einzelhaltungstiere; sollten mindestens paarweise gehalten werden, dabei ist das Geschlecht sekundär – Böcke sollten aber kastriert werden um Nachwuchs zu vermeiden;
größere Gruppen (ab 5 Tieren) sind oft instabil, insbesondere Bockgruppen (Territoriumskämpfe)

Geschlechtsreife: 4-6 Monate (w) und 3-4 Monate (m)

Zuchtreife: je nach Entwicklungsstand ab 8-12. Monat (w)

Brunft: alle 28-34 Tage, dauert ca. 3-5 Tage

Tragezeit: im Schnitt 111 Tage (106-120 Tage möglich)

Anzahl der Würfe/Jahr: 2-3

Größe des Wurfes: 1-3 (bis zu 6 Babies möglich)

Geschlechtsunterscheidung:
http://chinchilla-scientia.de/index.php?id=geschlechterbestimmung

verträgliche Raumtemperatur: 10-20 Grad Idealraumtemperatur; können mit Kälte besser umgehen als mit Hitze, ab ca. 24-26 Grad steigt die Gefahr eines Hitzschlags;

Charakter: sehr bewegungsfreudig, neugierig, intelligent, wesensstark, dickköpfig, schreckhaft, sensibel, individuell, meistens keine Kuscheltiere

Fähigkeiten: Chinchillas können sehr gut springen, klettern, hören, sich in der Dunkelheit orientieren;  Chins buddeln und scharren ab und an auch ganz gerne mal in der Einstreu, brauchen jedoch keine extra Buddelmöglichkeiten wie z.B. Degus oder Kaninchen

Besonderheiten: können bei Gefahr Fell abwerfen; sind Dauerausscheider (d.h. sie können den Kotabsatz nicht selbst kontrollieren und kötteln überall hin); gehen mit stacheligen Futterpflanzen besonders geschickt um; geben Wärme hauptsächlich durch Ohren und Füßchen ab, sind daher sehr hitzeempfindlich

Eignung: weitgehend Beobachtungstiere; nichts für (Klein-)Kinder

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Wenn du weitere Fragen zu den Chinchillas hast, kannst du dich gerne jederzeit per Email an uns wenden: chinchilla@nagervermittlung-stuttgart.de

Farbbestimmung zu finden unter
http://www.dasfotoalbum.de/farbliste/

Steckbrief auf Grundlage von
http://chinchilla-scientia.de/index.php?id=chinchillainfoseite
Beste Seite rund um das Thema Chinchillahaltung / Ernährung / Spielzeug mit Tipps und Tricks und vielen nützlichen Links – sowohl für Laien als auch für Fortgeschrittene Chinhalter

Photos© Manuela Dieringer
Dima Photography http://www.dima-photography.de

Erfahrungsbericht zu halbwilden Ratten

Wir möchten hier etwas zu Halbwilden Ratten erzählen, da wir im Juni 2015 das erste mal Halbwilde Babys in unserem Gebiet zur Vermittlung hatten.

Halbwilde (abgekürzt Hawis genannt) bezeichnet man Ratten, die einen Elternteil Wildratte und einen Teil Farbratte haben. Dies kann vorkommen wenn Rattenweibchen weglaufen, ausgesetzt werden o.ä. und dann draußen von einem wilden Bock gedeckt werden. Wenn diese Weibchen dann eingefangen werden und nicht rechtzeitig mit Alizin (zur Beendigung der Trächtigkeit, wird oft angewendet bei Großnotfällen oder Fundrattenweibchen um eine Trächtigkeit mit Halbwilden Babys auszuschließen) behandelt wird wirft das Weibchen nach ca 21 Tagen die Babys bei denen man wenn alle braun gefärbt sind recht sicher weiß dass es Hawis sind.

Hawis sind leider nicht wie Farbratten handzuhaben, man merkt ihnen ihre wilde Seite meißt stark an, sie bleiben oft ihr Leben lang scheu und haben Angst vor dem Menschen, dem sollte man sich vor der Aufnahme bewusst sein! Im besten Fall sollte man Halbwilde Babys so oft es geht in die Hand nehmen und in einen Raum stellen wo sie viele Alltagsgeräusche hören damit sie von Anfang an daran gewöhnt werden. Sie werden trotzdem niemals so zutraulich werden wie es Farbratten werden, aber man kann so eventuell verhindern dass sie sehr panisch und scheu werden. Man sollte darauf achten, sie nur in einem Vollmetallkäfig zu halten, da sie oft großen Nagetrieb haben und sich aus Käfigen mit Plastikwanne schnell herausnagen können.

Allgemeines

Der Degu (wird auch Octodon Degu genannt) gehört zu der Gattung der Trugratten, auch wenn er wenig mit seinen Verwandten „den Ratten“ gemein hat. Wild lebende Degus bewohnen ursprünglich Steppengebiete in Nord- und Mittelchile. Sie bauen daher unterirdische Tunnelsysteme, um in diesen kargen Landschaften geschützt zu sein.

Freilebende Degus werden im Schnitt 5 bis 6 Jahre alt, in der Heimtierhaltung ist eine Lebenserwartung von über 8 Jahren keine Seltenheit mehr.

Aufbau des Körpers

Augen Die Augen von Degus liegen seitlich am Kopf. So haben sie einen sehr großen Radius, um ihre Umwelt wahrzunehmen. Bewegungen können Degus gut wahrnehmen, allerdings erkennen sie eher schlecht unbewegte Gegenstände. Sie sehen Ultraviolett, so können sie unter anderem Urinmarkierungen wahrnehmen und erkennen damit ihr Revier.
 Ohren Degus können sehr gut hören. Sie können auch Töne im Ultraschallbereich wahrnehmen und verständigen sich auch teilweise in so hohen Tönen, die der Mensch nicht hören kann.
Nase Degus haben einen sehr guten Geruchssinn. Sie nehmen ihre Umwelt durch verschiedene Gerüche wahr und können diese auch sehr genau differenzieren. Daher markieren Degus ihr Revier und können durch den Geruch die Mitglieder ihrer Gruppe wahrnehmen.
Zähne Degus haben vier ständig nachwachsende Nagezähne. Diese haben eine starke Zahnschmelzschicht, die gelblich ist. Diese schleifen die Tiere durch Nagen und das Fressen von Heu ab. Die Degus haben sogenannte Achterzähne (Backenzähne), diese brauchen die Tiere zum zermahlen von Kräutern, Gräsern, etc.
Füße Degus haben ständig nachwachsende scharfe Krallen, die sie beim Graben benötigen. Degus haben in der Heimtierhaltung meist nicht die Möglichkeit ihre Krallen ausreichend ab zu nutzen. Daher sind Steine etc. sehr wichtig, um dafür zu sorgen, dass die Krallen nicht zu lang werden.
Körpergröße Im Schnitt beträgt die Körperlänge 18 cm, der Schwanz hat eine Länge von 11 cmDas Gewicht liegt bei männlichen bei ca. 249 g und bei weiblichen Tieren bei ca. 227 g.
Schwanz Der Schwanz hat eine Sollbruchstelle, d.h. wenn die Tiere flüchten und der Schwanz festgehalten wird, können sie ihre Haut abwerfen. Wichtig ist also, die Tiere niemals am Schwanz festzuhalten!

Die Gehege – Größe

In der freien Wildbahn legen Degus mehrere Kilometer pro Tag zurück, da sie sehr aktive Tiere sind. Dagegen sind sie keine Klettertiere. Daher brauchen Sie unbedingt ein Gehege mit viel Lauffläche!

Das Mindestmaß des Käfigs für einen Degu beträgt 100x50x100 cm (LxBxH) mit mindestens einer Volletage (Bei dieser Höhe wären zwei Volletagen möglich). Das  ist das absolute Minimum für einen Degu. Dieses Mindestmaß wird in der Deguhaltung jedoch nicht mehr gerne gesehen, da Erfahrungen zeigen, dass Degus mit einer solchen Fläche auf lange Sicht nicht glücklich werden.

Besser sind Gehege die mindestens 120 cm Länge x 50 – 60 cm Breite x 160 – 180 cm Höhe betragen, so können auch noch genug (4) Volletagen eingebaut werden, um den Tieren einen abwechslungsreichen Lebensraum zu bieten. Hier können 3 bis 4 Degus wohnen.

Hier gilt: Je größer, desto besser! Ein „zu groß“ gibt es nicht!

Bei den Volletagen ist zu beachten, dass zwischen den Etagen ein Abstand von mindestens 30 cm vorhanden ist, damit der Degu sich komplett aufrichten kann. Der Abstand zwischen den Etagen sollte aber auch maximal 60 cm sein, damit der Degu nicht abstürzen und sich verletzten kann, es sei denn, es sind Zwischenebenen eingebaut. Bei der Planung des Geheges ist zu beachten, dass mindestens auf einer Etage ein Laufrad Platz finden muss, welches im Durchmesser mindestens 30 cm beträgt.

Ein guter Rechner, um einschätzen zu können, ob eine Gehegegröße ausreichend für eine bestimmte Gruppengröße ist, ist dieser hier:

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Ein Degugehege: 160 cm Lang x 60 cm Breit x 180 cm Hoch  von Nina Wiemann

Ein Degugehege für 4 Tiere: 150x80x160 (LBH) von Juliane Hofmann

Die Trenngittermethode

Das Gehege wird mit Hilfe eines Trenngitters in zwei ca. gleich große Abschnitte getrennt. Das Trenngitter sollte so konstruiert sein, dass die Tiere sich sehen und riechen können. Damit die Tiere sich durch das Gitter nicht beißen und somit verletzen können sollte man ein „doppeltes“ Gitter anbringen.

Dann sollten die Tiere wöchentlich die Seiten wechseln. So erhalten alle Tiere mit der Zeit den gleichen Geruch und werden nicht mehr als Feind wahrgenommen. Außerdem hilfreich und unbedingt vorzunehmen ist der tägliche Tausch der Sandbäder. Wenn sich beide Gruppen in dem gleichen Sand baden nehmen sie auch einen gemeinsamen Geruch an.

Sobald alle Tiere sich am Trenngitter ruhig verhalten und im besten Fall sogar zusammen am Trenngitter schlafen oder ruhen und sich im jeweils anderen Sandbad baden, kann eine Zusammenführung gewagt werden. Diese sollte aber nicht auf neutralem Boden stattfinden, da jedes Tier in dem neuen Revier eine Chance auf die Clanführung sieht und somit Rangkämpfe, auch in der bereits bestehenden Gruppe, vorkommen können. Zudem würde sich dann das ausmachen der Rangordnung im bekannten Umfeld fortsetzen. Besser ist es also die Tiere im gewohnten Käfig zusammenzuführen.

Anleitung Trenngitter bauen

 

(Auf den Bildern ist ein einfaches Trenngitter zu sehen – es muss unbedingt ein doppeltes Trenngitter eingebaut werden)

Die Vergesellschaftung im gemeinsamen Gehege

Nachdem die Tiere mit Hilfe der Trenngittermethode aneinander gewöhnt wurden, müssen sie nun noch zusammen geführt werden.

Erst einmal sollte das Gehege nur mit Streu, Heu, Futter, Klopapierrollen zum Stressabbau und einer Versteckmöglichkeit mit mind. zwei Eingängen eingerichtet werden. Nach und nach kann dann mehr Einrichtung dazu gegeben werden. Auch sollte ein sehr großes Gehege am Anfang noch abgetrennt werden und erst Schrittweise vergrößert werden, um Revierbildung zu verhindern. Am besten kann man die beiden den schon vorher genutzten Platz für die Trenngittermethode nutzen und muss dann nur noch das Trenngitter entfernen, damit die Tiere sich ohne Trennung beschnuppern und aneinander gewöhnen können.

Wie langsam oder wie schnell man nach der Zusammenführung die Einrichtungsgegenstände erweitert, das kommt individuell auf die Gruppe an. Wenn die Gruppe sich nach den ersten zwei Tagen Eingewöhnungszeit gut versteht – gemeinsames Nest bauen, gemeinsames Putzen, etc. – dann können ein bis zwei weitere Einrichtungsgegenstände dazu gestellt werden. Und wenn dann innerhalb des nächsten Tages kein Streit entsteht oder die Gruppe sich trennt können weitere Gegenstände dazu gestellt werden.

Falls allerdings die Gruppe sich streitet oder ein Tier immer alleine schläft, dann sollte gewartet werden, bis die Gruppe den Streit geklärt hat, bevor neue Gegenstände dazu kommen.

Die Tiere während der Zusammenführung nicht aus den Augen lassen!!!

Das kann schnell für eins der Tiere tödlich enden.

 

Sobald die Tiere gemeinsam in einem Versteck schlafen, sich putzen und auch so im Allgemeinen sehr entspannt wirken, ist die Vergesellschaftung abgeschlossen. Trotzdem sollte man die erste Zeit (ca. 6 Wochen) das Gehege nicht reinigen, um den gemeinsam aufgebauten Gruppengeruch nicht zu zerstören.

Wie verhalten sich Degus während der Vergesellschaftung?

Es ist normal, wenn die Tiere sich erst einmal, um die Rangfolge zu klären, boxen oder auch jagen. Selbst kleine Rangeleien sind noch in Ordnung!

Wenn die Tiere sich allerdings ineinander verbeißen (ein Knäuel bilden) oder gezielt in die Kehle oder den Bauch des anderen Degus beißen und/oder viel Blut fließt, sollte die Zusammenführung sofort abgebrochen werden und in ein paar Tagen am Trenngitter ein erneuter Versuch gestartet werden.

Meistens wird in den ersten Minuten bis Stunden viel „gequatscht“. Das heißt die Degus unterhalten sich durch verschiedene Piep – Laute, die freundlich bis ärgerlich klingen können. Das dient der Verständigung und auch der Klärung des neuen Rangs. Alle neu Vergesellschafteten Tiere müssen ja nun ihren neuen Platz in der Gruppe finden.

Dabei kann es natürlich auch mal etwas rabiater zugehen.

Auch, wenn die Tiere vorerst interessiert und ruhig aufeinander wirken, sollte die Vergesellschaftung mit Geduld vollzogen werden. Nach einigen Tage kann sich der Gemütszustand dem neuen Degu oder der neuen Gruppe gegenüber verändern und sie werden aggresiver und allgemein unentspannter.

Wir raten dazu, das Verhalten der Degus mind. zwei Wochen zu beobachten, bevor eine Zusammenführung gewagt wird. Bei Jungtieren funktioniert eine Vergesellschaftung meist schneller, als bei Degus im fortgeschrittenen Alter. Für Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.

Die stärksten Rangeleien tragen meist die beiden Alphatiere aus. Es gab vorher zwei Gruppen und in jeder Gruppe gab es einen „Anführer“. Jetzt müssen diese beiden Tiere natürlich erst einmal klären, wer nun der neue Chef wird.

Das klären die Tiere durch Rangkämpfe. Wer den Kampf gewinnt, hat dann den höheren Rang!

Das Hauptfutter / Trockenfutter

WICHTIG!

Degus sind stark Diabetes gefährdet! In ihrer Ernährung dürfen keine Bestandteile sein, die Zucker enthalten!

–> vor allem dürfen sie keine Früchte fressen oder getreidehaltiges Fertigfutter!

Im Handel ist kein geeignetes Degu-Futter erhältlich. KölleZoo und Dehner bieten einzelne Bestandteile, wie z. B. Kräuter, Blätter und Blüten an. Diese können zwar zum Anmischen des Hauptfutters verwendet werden, jedoch ist deren Preis-Leistungs-Verhältnis weit über dem, der Hauptfutter-Mischungen der unten aufgeführten OnlineShops.


Degus fressen entsprechend ihres natürlichen Lebensraumes eine eher karge Kost. Hauptsächlich fressen sie Gräser, Blätter, Kräuter und Samen.

Das Hauptfutter besteht immer aus einer Mischung aus Blüten, Blättern, Kräuter im Verhältnis 1:2,5:2,5 und viel Heu. Dazu kommt dann eine Saatenmischung, die ein Mischverhältnis von 1:3 (Mehl:Öl) haben sollte. Die Saaten sollten ein bis zweimal wöchentlich zum Hauptfutter dazu gegeben werden – pro Degu ca. ein Teelöffel.

Diese Seiten sind zum Mischen von Futter empfehlenswert:

Wenn man nicht komplett selber mischen möchte, empfiehlt sich diese Futtermischung von www.hansemanns-team.de :

oder die Futtermischungen vom www.futterparadies.de:

oder von https://deguladen.de/:

 

Hier eine Liste mit Futterbestandteilen, die unter Anderem in dem Hauptfuttern enthalten sein dürfen:

Blätter:

  • Pfefferminzblätter
  • Erdbeerblätter
  • Brombeerblätter
  • Petersilienblätter
  • Maulbeerblätter
  • Walnussblätter
  • Weidenblätter
  • Sonnenblumenblätter
  • Haselnussblätter
  • Brennesselblätter
  • Löwenzahnblätter
  • Himbeerblätter
  • Malvenblätter
  • Birkenblätter
  • Ginkgoblätter
  • Salbeiblätter
  • Obstbaumblätter
  • Melisseblätter
  • Lindenblütenblätter

Blüten:

  • Rosenblüten
  • Rotkleeblüten
  • Kamillenblüten
  • Löwenzahnblüten
  • Hibiskusblüten
  • Malvenblüten
  • Ringelblumenblüten
  • Gänseblümchen
  • Hopfenblüten
  • Kaktusblüten
  • Kamilleblüten
  • Kornblumenblüten
  • Tagethesblüten
  • Lavendelblüten
  • Sonnenblumenblätter
  • Katzenpfötchen
  • Jasminblüten

Kräuter:

  • Dill / Dillstiele
  • Breitwegerichkraut, Spitzwegerich
  • Melisse
  • Petersilie / Petersilienstiele
  • Sellerie / Selleriestiele
  • Ackerschachtelhelm
  • Grüner Dinkel
  • Grüner Hafer
  • Kerbel
  • Löwenzahnkraut
  • Luzerne/Alfalfa
  • Mariendistelkraut
  • Echinacea/Sonnenhut

Saaten (Mehlhaltig):

  • Paddyreis
  • Hirse
  • Amaranth
  • Quinoa
  • Buchweizen
  • Gelbe Hirse
  • Dari
  • Grassamen
  • Spinatsamen (Mehlhaltig und Ölhaltig)

Saaten (Ölhaltig):

  • Sesamsamen
  • Leinsamen
  • Rübsen
  • Radieschensaat
  • Nigersaat
  • Mariendistelsaat
  • Karottensamen
  • Kardisaat
  • Hanfsaat
  • Hagebuttenkerne
  • Kohlsamen
  • Blaumohn
  • Zucchinikerne
  • Fenchelsamen (süß)
  • Futterwicken
  • Leindottersamen
  • Feldsalatsamen
  • Schwarzkümmel
  • Bockshornkleesamen
  • Nachtkerzensamen
  • Wegerichsamen

Leckerlie:

  • Walnüsse (mit Schale)
  • Haselnüsse (mit Schale)
  • Erdnüsse (mit Schale)
  • Zirbelnüsse
  • Kürbiskerne
  • Sonnenblumenkerne
  • Erbsenflocken
  • Ackerbohnenflocken
  • Karottenflocken

Wurzeln als Leckerlie:

  • Petersilienwurzeln
  • Brennesselwurzeln
  • Löwenzahnwurzeln

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Das Frischfutter

Degus dürfen natürlich nicht nur getrocknete Gräser, Kräuter, Blüten, etc. Diese Sachen dürfen auch alle frisch verfüttert werden. Natürlich sollte darauf geachtet werden, dass das frische Futter unbehandelt ist und nicht gespritzt wurde – am besten eignen sich Gemüse und Kräuter aus eigenem Anbau oder Gräser und Kräuter aus dem heimischen Garten. Aber auch auf Wiesen oder im Wald kann gesammelt werden – es sollte sich nicht gerade um die Hundewiese um die Ecke handeln.

An dieser Stelle möchten wir darauf verweisen, dass durch Frischfutter eine Gefahr durch Giardien bestehen kann, jedoch nur selten vorkommt. Frischfutter sollte deshalb vor Fütterung sehr gut gewaschen und Äste/Zweige vor dem Ofen „ausgebacken“ werden (hierzu bitte den nächsten Absatz lesen). Ihr braucht euch keine Sorgen um einen Fuchsbandwurm machen. Dieser wurde von der roten Liste für Kräutersammler gestrichen. Der Grund: Füchse erledigen ihr Geschäft gerne auf kleinen Erhöhungen. Wenn ihr euch also von kleinen Hügeln in einer Wiese oder Baumstämmen und -stümpfen fernhaltet, lauft ihr keine Gefahr euch diesen mit nachhause zu schleppen. Solltet ihr Mäuselöcher oder andere von Tieren gebuddelte Löcher oder Gänge entdecken, geht einfach drei bis vier Schritte weiter und sammelt dort weiter.

Gesammeltes, welches frisch verfüttert wird, darf gewaschen werden. Soll es getrocknet werden, empfiehlt es sich nicht das Gesammelte zu waschen, da sich sonst Schimmelpilze während der Trocknung bilden können. Aus dem gleichen Grund sollte es zum Zeitpunkt des Sammelns mindestens 24 Stunden nicht geregnet haben.

Bevor Degus mit Frischfutter gefüttert werden, müssen sie daran gewöhnt werden, da sie sonst Durchfall bekommen können. Es empfiehlt sich mit kleinen Mengen anzufangen und diese langsam zu steigern. Eine Mischung aus gesammeltem Frischfutter, sollte jedoch mindestens aus 20 verschiedenen Pflanzen bestehen, damit sich die Tiere genau das heraussuchen können, was sie benötigen. Grundsätzlich sollte ebenfalls ausreichend Trockenfutter zur Verfügung stehen.

Frisches Gemüse:

  • Brokkoli
  • Blumenkohl (in kleinen Mengen)
  • Chicoree
  • Eisbergsalat
  • Feldsalat
  • Endiviensalat
  • Fenchel
  • Salatgurken
  • Kopfsalat
  • Kürbis
  • Karotten
  • Kohlrabi
  • Pastinaken
  • Paprika (ohne das Grün)
  • Romanasalat
  • Sellerie
  • Tomaten (ohne das Grün)
  • Zucchini
  • Topinambur
  • Rote Beete
  • Steckrübe

Kräuter:

Bitte achtet darauf nicht von landwirtschaftlichen Wiesen, Feldern oder Äckern zu sammeln. Zum einen würde es sich hierbei um Diebstahl handeln und zum anderen sind diese Flächen meist gespritzt, was die Pflanzen für unsere Degus ungenießbar macht.

  • Petersilie
  • Dill
  • Wegerich
  • Basilikum
  • Brennessel
  • Grüner Hafer
  • Klee
  • Löwenzahnblätter/ Blüten
  • Schafgarbe/Blüten
  • Storchschnabel
  • Labkraut
  • Ampfer
  • Hirtentäschel
  • Giersch
  • Gänsefingerkraut
  • Fünffingerkraut
  • uvm.

Blüten:

  • Rosenblüten
  • Gänseblümchenblüten
  • Heublumenblüten
  • Hibiskusblüten
  • Hopfenblüten
  • Kaktusblüten
  • Kamillenblüten
  • Kornblumenblüten
  • Löwenzahnblüten
  • Malvenblüten schwarz
  • Ringelblumenblüten
  • Rotkleeblüten
  • Sonnenblumenblüten
  • Tagetes
  • uvm.

Äste/Zweige:

Bäume und Büsche sind in der Regel Privateigentum. Vor dem Abschneiden oder Sammeln der Äste und Zweige solltet ihr euch ganz sicher sein, dass ihr keinen Diebstahl begeht oder vorher mit dem Eigentümer sprechen. Von Obstwiesen sollte ohnehin nicht gesammelt werden, da die Bäume meistens gespritzt werden (auch die umliegenden Wiesenpflanzen bekommen diese Düngemittel ab).

  • Haselnuss
  • Apfel
  • Birne
  • Birke
  • Kirsche
  • Hainbuche
  • Linde
  • Pappel
  • Quitte
  • Weide
  • uvm.

Unsere Natur biete sehr viele fressbare Pflanzen für Mensch und Tier. Die o.g. sind nur wenige von vielen. Alle zu nennen, würde hier den Rahmen sprengen. Für nähere Fragen stehen wir euch jedoch gerne mit Rat und Tat zur Seite. Im Raum Stuttgart gehen wir auch gerne mit euch gemeinsam auf Frischfutter-Suche. Für alle, die bei Facebook angemeldet sind, können wir wärmstens die Gruppe Alena´s Frischfutter für Degus empfehlen. Hier wird sehr ausführlich erklärt, was Degus alles fressen dürfen, in welchen Mengen und auch welche Wirkstoffe die Pflanzen enthalten.

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Gehege – Arten

Es gibt verschiedene Arten, die zum artgerechten Deguheim umfunktioniert werden können:

Volieren
Diese sind sehr gut geeignet für Degus, wenn sie komplett aus Metall bestehen, da die Deguzähne sich sonst schnell durch den Käfig geknabbert haben. Die meisten Volieren müssen allerdings noch mit Volletagen ausgestattet werden, da Degus keine guten Kletterer sind. Die Fallhöhe darf nicht mehr als 20 – 30 cm betragen. Auch hier lassen sich gut Vollebenen einbauen. Zu beachten ist jedoch, dass die Voliere als Boden keine Plastikwanne hat. Gut geeignet ist z. B. die Darwin-Voliere.
Eigenbau
Die meisten Eigenbauten sind aus Holz. Da muss man natürlich aufpassen, dass die Degus sich nicht durchknabbern können. Wenn man alle Kanten mit Aluschienen sichert, ist dies eine sehr gute Lösung, da man selber seiner Fantasie freien Lauf lassen kann. Es kann von der Größe genau auf die eigene persönliche Situation ausgelegt werden und auch die verschiedenen Ebenen können ganz nach den eigenen Vorstellungen gestaltet werden. Das Holz oder zumindest die Ebenen sollten für eine Langlebigkeit jedoch gegen den Urin geschützt werden. Hierfür eignet sich z. B. Epoxidharz, welcher sehr sorgfältig verarbeitet werden muss, damit Deguzähne keine Angriffsfläche finden (Vorsicht giftig!) oder der sogenannte Spielzeuglack nach DIN EN 73 1 (oder ihr achtet einfach auf den „blauen Engel“).
Terrarien/Nagarien
Gerade ein Glasterrarium hat natürlich den Vorteil, dass nichts angenagt werden kann und die Reinigung sehr einfach ist. Holzterrarien kann man auch gut als Grundgerüst für seinen Eigenbau nutzen!
Bei Terrarien muss man besonders auf ausreichend Luftzufuhr achten.
Sie sollten z. B. rechts und links eine Seitenbelüftung haben, so dass der Geruch abziehen kann und genug Luftzirkulation vorhanden ist. Es sollte kein Aquarium/Terrarium genutzt werden, was nur oben ein Gitter hat und welches höher als lang ist. Auch hier ist wieder auf das versiegeln des Holzes zu achten.

Achtung bei den Etagen: völlig ungeeignet sind Gitteretagen, da die Degus sich mit den Krallen/Füßen verfangen können und sich eventuell etwas brechen oder sogar ausreißen!!!

Hier ein paar Beispiele für geeignete Gehege:

Die Käfigeinrichtung – Die Einstreu

Als Einstreu sind das normale Kleintierstreu, Hanfeinstreu, Leineneinstreu, Kokoseinstreu, Baumwolleinstreu, uvm geeignet.

Hier ist es wichtig, dass mindestens in einer Ebene (meist ganz unten) ein Bereich für hohe Einstreu vorhanden ist, da Degus gerne buddeln. Für den Buddelbereich sind am besten eine Mischung aus normalem Kleintierstreu, Heu oder Stroh und Klopapier oder Küchenpapier geeignet. So können die Tiere auch Tunnel bauen, ohne dass die Tunnel einstürzen. Die Einstreu sollte hier mindestens 15 cm betragen, besser wäre eine Schicht von ca. 30 cm.

Auf den anderen Ebenen sind die eigenen Vorlieben gefragt. Da kann auch verschiedene Einstreu gestreut oder Hanfmatten ausgelegt werden. Auch kann man die Ebenen einfach so lassen und mit Spielzeuglack bestreichen, damit in das Holz keine Feuchtigkeit einziehen kann. Nur Holzebenen können ohne Streu oder Matten benutzt werden. Glas ist dafür viel zu glatt!

Die Einstreu sollte staubarm sein!

Zusätzlich sollten Stroh, Klopapierrollen, Klopapiertücher, Küchenpapier und anderes Papier bzw. Karton nicht fehlen. Bei den Papiertüchern ist es wichtig, darauf zu achten, dass diese unparfümiert sind.

Nicht geeignet sind Blumenerde, Torf und auch Katzenstreu!

Erde und Torf sind frisch zu feucht und trocken zu staubig. Klumpendes Katzenstreu führt zu Magen-Darm-Beschwerden bis hin zum Tod, wenn die Degus dieses Mal fressen sollten.

Ebenfalls ungeeignet sind Stoffe jeglicher Art.

Degus würden die Stoffe direkt zernagen. Wenn die Degus die Stofffasern dann verschlucken, kann es zu Atemnot kommen, eventuell sogar zum Tod des Tieres.

Die Käfigeinrichtung – Das Zubehör

Wasserflasche oder Wassernapf Beides sollte nicht aus Plastik bestehen, wenn die Tiere daran nagen können.  Dies ist meist nach einem Tag zernagt und die Splitter können die Tiere verletzen. Der Wassernapf bietet im Gegensatz zur Wasserflasche eine natürlichere Haltung beim Trinken. Optimal wäre es, wenn der Wassernapf in den Boden eingelassen wird, da die Haltung für die Degus noch natürlicher wäre – dies ist jedoch kein Muss.
Futternapf Je nach Gruppengröße auch mehrere Futternäpfe oder einen sehr großen, um Streit zu vermeiden – Alternativ kann das Futter auch im Gehege verstreut werden, was sogar empfohlen wird, da Futterstreitigkeiten ansonsten quasi an der Tagesordnung liegen.
Sandbad Dies nutzen die Degus zur Fellpflege und ist daher sehr wichtig! Es kann eine hohe Schale sein, ein großes Bonbonglas oder ein kleines Aquarium. Die Degus sollten sich jedoch problemlos in dem Gefäß wälzen können.
Chinchillasand Wichtig ist, dass es feiner Sand ist, der kein Muschelgranulat enthält, wie es in Vogelsand der Fall ist. Nicht scharfkantiger Quarzsand und Sepiolith/Attapulgus sind für Degus gut geeignet.
Häuschen Je nach Gruppengröße darf es auch schön groß sein. Alle Tiere sollten im ausgewachsenen Zustand in das Häuschen passen. Gern gesehen sind Häuschen mit mindestens zwei Öffnungen für den Fall eines Streits – die Degus können sich dann problemlos aus dem Weg gehen. Nicht zu empfehlen sind genagelte Häuschen, da die in der Nagewut der Degus eine hohe Verletzungsgefahr mit sich bringen.
Stein oder Keramikplatte Diese sind sehr nützlich zum Krallen kürzen, es eignen sich Natursteine, wie z. B. Schieferplatten.
Hängematte Viele Degus liegen gerne auf diesen erhöhten Plätzen und beobachten von dort das Geschehen. Auch können die Matten vor Abstürzen schützen.
Äste Äste sind sehr beliebt zum Knabbern, aber auch zum hoch klettern.Sie lieben z.B. Weinreben oder auch Mangrovenwurzeln.
Korkröhren Diese sind sehr beliebt. Oft werden diese als Versteckmöglichkeit genutzt und natürlich wird auch ordentlich daran herum genagt, so dass diese nicht lange halten.
Heunester Auch sehr beliebt, da sie nicht nur als Versteck dienen, sondern auch besonders gut schmecken.
Tontöpfe Auch diese eignen sich für den Degukäfig. Hier muss nur auf ein ausreichend großes Loch als Eingang geachtet werden.
Grünpflanzen Wenn man sein Gehege naturnah gestalten möchte kann man z.B. verschiedene Kräuter inKeramiktöpfen anpflanzen und diese dann zum „Ernten“ in denDegukäfig stellen.Oder man sammelt im Frühling Gräser bzw. Pflanzen, die die Degus fressen dürfen.
Hier ein Link zu einer Futterliste für Degus:http://www.diebrain.de/de-frischfutter.htmlAuch kann man im Internet Haselnusszweige bestellen bzw. selber pflücken und mitsamt Blättern und Blüten ins Deguheim stellen.
Etagen Etagen sind im Deguheim ganz wichtig. Am besten sind Volletagen, da Degus nicht so gut klettern können und so die Gefahr des Abstürzens nicht mehr gegeben ist. Außerdem sitzen Degus gerne erhöht um alles zu überblicken. Die Etagen dürfen auf keinen Fall aus Gittern bestehen!
Heuraufe Diese ist auch sehr wichtig, da Heu zu einer der Hauptnahrungsmittel von Degus gehört.
Laufrad

Das Laufrad muss mindestens einen Durchmesser von 30 cm haben und sollte an einer Seite geschlossen sein. Auch sollte die Lauffläche geschlossen sein, damit derDegu sich keine Beinchen oder den Schwanz einklemmt.Am besten sind Holzlaufräder. Meist haben diese aber keine hohe Lebenserwartung.

Bei nagewütigen Tieren sind die Laufräder der Laufradschmiede sehr gut geeignet, da diese aus Aluminium gebaut werden und somit unzerstörbar sind:
www.laufradschmiede.de

Zubehör kann man sehr gut bei www.zooplus.de bestellen.

Das Sozialverhalten

Degus leben in einem Gruppenverband von mindestens zwei Tieren. Meist zeigt sich ihr ausgeprägtes Sozialverhalten aber erst ab einer Gruppengröße von drei Tieren.

Innerhalb einer Gruppe leben in der freien Wildbahn meist ein adultes Männchen und zwei bis drei adulte Weibchen mit ihren Jungtieren. In der Heimtierhaltung werden allerdings nur gleichgeschlechtliche Tiere zusammen gehalten, da es sonst zu unkontrolliertem Vermehren von Degus kommt.

Eine Gruppe mit Weibchen und Männchen kann nur gehalten werden, wenn das Männchen kastriert ist.

ACHTUNG! Eine Kastration ist immer mit einem sehr hohen Risiko verbunden und ohne medizinischen oder sonstigen wichtigen Grund würde ich jedem davon abraten.

Außerdem darf so trotzdem nur ein Männchen bzw. Kastrat in die Weibchengruppe integriert werden, da es sonst zu Streitigkeiten kommen kann. Jedes Männchen beansprucht die Weibchen für sich.

Bei Degu-Gruppen geht es wie in einer richtigen Familie zu. Manchmal kann es zu heftigem Streit kommen, bei dem lautstark gemeckert wird und sich eventuell auch mal geschubst und geboxt wird. Aber meist vertragen die Tiere sich untereinander wieder und dann wird zusammen gekuschelt, geschlafen, gespielt und gequatscht. Ja genau, gequatscht! Degus sind sehr redselig und erzählen sich untereinander gerne was. Genauso zeigen sie auch, wenn ihnen irgendetwas nicht gefällt oder sie schlechte Laune haben.

Ein Dankeschön an Kiggy und Lisa für das zur Verfügung stellen der Fotos.

Das Aussehen – Die Farbe

Degus können mittlerweile verschiedene Farben aufweisen. Die drei Grundfarben werden Sand, Agouti, Blau genannt.

Auch können die Tiere einen unterschiedlichen Grad der Scheckung haben. Das heißt sie haben einen unterschiedlichen Weißanteil zu der Grundfarbe.

  • Es gibt einmal die Punktschecken. Diese haben meist nur einen weißen Punkt / Fleck am Körper, oftmals am Kopf.
  • Dann gibt es die Starkschecken, diese sind schon etwas stärker gescheckt, haben allerdings noch viel „Farbe“
  • Die stärkste Scheckung nennt man Superschecken, diese Tiere sind fast komplett weiß und weisen nur noch geringe Stellen der Grundfarbe auf.

Mittlerweile werden auch Tiere mit den Farben Creme und Schwarz gezüchtet. Allerdings sind diese Zuchten noch sehr frisch und es sind noch nicht so viele Tiere mit diesen Fellfarben aufgetaucht.

Die Wildfarbe der Degus ist Agouti.

! Alle Farben außer Agouti (Wildfarbend) sind das Werk des Menschen! Es wurden gezielt die verschiedenen Farbgene weiter gezüchtet und es ist nicht ausgeschlossen, dass einige Farben auch durch Inzucht erst vermehrt auftreten konnten !

Inzucht beinhaltet meist auch Tiere bei denen z.B. vermehrt Immunschwächen, Erbkrankheiten, etc. vorkommen.

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Agouti Uni – von Kiggy

Kiggy Blau

Blau Uni – von Kiggy

 

 

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Sand Uni – von Nina Wiemann

 

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Blau Starkschecke – von Nina Wiemann

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Blau Superschecke – von Nina Wiemann

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Agouti Punktschecke – von Katharina

Allgemeines

Die Mongolische Rennmaus (Meriones unguiculatus, übersetzt „Krieger mit Krallen) erfreut sich als Haustier immer größerer Beliebtheit. In freier Wildbahn bewohnt sie Halbwüsten und Steppen der Mongolei und der angrenzenden Länder. Ihre Wildfarbe, wie sie in der Natur vorkommt, ist braun mit weißem Bauch mit dunklen Krallen und Augen. Durch die intensive Zucht gibt es sie heute jedoch in zahlreichen Farbvariationen.

Die Mäuse haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 3 bis 5 Jahren. Sie sind bis zum Ende neugierige und aufgeweckte kleine Wesen, die mit dem Alter zwar meist etwas mehr schlafen, sich jedoch vom Verhalten her ansonsten nicht sehr von den jüngeren unterscheiden.

Sie sind sowohl tag- als auch nachtaktiv, meist stellt sich ein Rhythmus von etwa 3 bis 4 Stunden ein. Dies macht sie auch für Berufstätige zu geeigneten Haustieren.

Die meisten Mäuse werden mit etwas Geduld hand-, bzw. futterzahm, man sollte sich jedoch bewusst sein, dass sich die wenigsten gerne streicheln lassen. Sie sind deshalb keine Schmusetiere und nur begrenzt für Kinder geeignet.

Vergesellschaftung

Bei sozialen Tieren wie der Rennmaus kommt unweigerlich irgendwann der Moment, an dem man nur noch ein Tier übrig hat und vor der Frage steht, wie man weiter verfahren soll.

Prinzipiell kann man Mäuse jeden Alters miteinander vergesellschaften. Wenn ein junges Tier vergesellschaftet werden soll (8-10 Wochen) verläuft es in den allermeisten Fällen sehr schnell und problemlos, da sie in diesem Alter noch keinen Eigengeruch haben und von dem älteren schneller aufgenommen werden. Bei zwei adulten Mäusen dauert eine Vergesellschaftung in der Regel etwas länger (etwa eine Woche) und gelingt nicht immer, aber das sollte einen nicht davon abhalten einem anderen alten und einsamen Tier eine neue Chance zu geben. Denn wenn die Chemie zwischen ihnen stimmt, ist die Zusammenführung genauso einfach wie mit einem Jungtier.

Methoden zur Vergesellschaftung gibt es viele. Die am häufigsten angewandte und für Anfänger am besten geeignetste Variante ist die Trenngittermethode.

Dabei wird ein Trenngitter im Aquarium eingezogen, durch das sich die zwei Parteien zwar riechen und sehen, jedoch nicht verletzen können. Auch innerhalb der Trenngittermethode gibt es verschiedene Durchführungsweisen. Das Trenngitter sollte IMMER doppelt angelegt sein, d.h. nicht nur ein Holzrahmen mit einem Gitter dazwischen sondern Gitter, Rahmen, Gitter. D.h. es muss ein Abstand zwischen den Mäusen sein damit keine Pfoten, Nasen oä auf die andere Seite gelangen und evtl durxh Bisse verletzt werden können.

In Foren liest man häufig davon das Aquarium (60 bis 80 cm) möglichst wenig einzurichten und auch nur wenig Einstreu anzubieten, damit die Mäuse sich nicht so viel verstecken können und gezwungen sind, sich miteinander am Gitter zu beschäftigen und sich kennenzulernen. Dazu wird täglich 1 bis 2 mal die Seite gewechselt, damit die Mäuse durch das Einstreu den Geruch des jeweils anderen annehmen, was die letztendliche Vergesellschaftung erleichtern soll. Nach etwa einer Woche am Gitter wird dieses entfernt und die Mäuse dürfen sich begegnen. Dazu später mehr.

Eine andere Variante, die immer öfter Anwendung findet ist folgende:

Beide Seiten werden normal eingerichtet, d. h. genug Einstreu zum Buddeln, Versteckmöglichkeiten, Sandbad, Laufrad. Dabei sollte das Aquarium auch 100 cm oder länger sein. Ein weiterer Unterschied ist, dass bei dieser Variante die Seiten nicht getauscht werden, um die Tiere nicht noch mehr zu stressen (denn eine Vergesellschaftung ist immer Stress, egal welche Methode man wählt). Der persönliche Geruch, den eine Maus über ihre Duftdrüse (Ventraldrüse) am Bauch absondert, ist individuell unterschiedlich. An ihm erkennen sich die Mäuse und er verschwindet nicht durch die Seitenwechsel! Zeigen die Mäuse nach einigen Tagen keine Aggressivität am Gitter, kann dieses ein Stück an der Seite aufgedreht werden, so dass die Mäuse sich durch den Spalt intensiver beschnüffeln können. Durch den Spalt sollte nur der Kopf, aber nicht der ganze Körper der Mäuse passen! Oft kann man bei diesem Schritt schon sehen, ob die Mäuse sich verstehen. Sieht die Begegnung gut aus und wird vielleicht die eine Maus von der anderen schon geputzt, kann man am nächsten Tag das Gitter weiter quer stellen, sodass die Tiere sich gegenseitig besuchen und die Rangordnung klären können. Bis diese endgültig geklärt ist, kann es einige Stunden oder auch Tage dauern. Manchmal kann es helfen das Aquarium in dem nun beide Mäuse sind an einer Seite durch Einsetzen des Trenngitters nochmals etwas zu verkleinern. Nach Klärung der Rangfolge kann man den Platz Stück für Stück wieder freigeben. Bei der Zusammenführung ist die sorgfältige Beobachtung wichtiger denn je! Intensives Beschnüffeln, kurzes Jagen, Aufreiten und Rangeln ist normal. Wenn sie jedoch ein Knäuel bilden, sollte man schnellst möglich eingreifen und die Tiere trennen, bevor sie sich vollständig verbeißen und sich gegenseitig verletzen.

Dies gilt bei jeder Vergesellschaftungsmethode!

Harmloses Aufreiten zur Klärung der Rangordnung

Harmloses Aufreiten zur Klärung der Rangordnung

Die Vergesellschaftung gilt als geglückt, wenn die Mäuse gemeinsam ein Nest bauen und darin schlafen. Nach einigen Tagen dürfen sie dann in ihr gemeinsames neues Zuhause ziehen, in das man aber immer etwas altes Einstreu geben sollte, um keine erneuten Rangeleien zu provozieren.

Ernährung

Den Hauptteil der Nahrung sollten Kleinsämereien und Getreide ausmachen. Außerdem sollten in die Mischung getrocknete Kräuter, Gemüse und tierische Bestandteile, wie beispielsweise Mehlwürmer oder Heuschrecken.

Im gängigen Zoohandel vor Ort gibt es kaum gute Fertigmischungen zu kaufen, sodass man entweder selbst mischen oder im Internet bestellen muss.

Geeignetes Fertigfutter gibt es unter anderem in folgenden Shops:

Möchte man selbst mischen, bieten die reinen Saatenmischungen der obigen Shops (Futterkrämerei, Rennmausladen und Futterparadies) ein ausgewogenes Grundfutter, dem man selbst noch getrocknetes Gemüse und tierische Eiweiße zufügen sollte.

Gutes Futter erkennt man unter anderem daran, dass wenig Dickmacher (Nüsse, Sonnenblumenkerne usw.) und keine Extrudate (Pellets oder andere undefinierbare Klumpen oder Kringel) enthalten sind. Ein Futternapf ist nicht unbedingt nötig. Verstreut man das Futter im Einstreu, so ist das eine gute Beschäftigung.

Sind die Mäuse an Frischfutter gewöhnt, darf man jeden Tag eine kleine Portion Gemüse geben. Diese Portion sollte aber nur so groß sein, dass sie innerhalb von 24 Stunden komplett gefressen werden kann, da sie ansonsten verdirbt. Rennmäuse bunkern gerne mal Futter und für den Halter ist es nicht so leicht, alles evtl. Gebunkerte zu finden. Obst hingegen sollte nur selten gegeben werden, da die Gefahr der Diabetes besteht. Generell gilt: frisch ist gesünder als getrocknet! Also lieber ein kleines Stückchen Traube geben, als eine Rosine.

Grünfutter von draußen, wie Löwenzahn oder Gänseblümchen dürfen gerne täglich gegeben werden, allerdings sollte es kurz unter laufendem Wasser abgespült werden, um Krankheitserreger zu minimieren.

Als Leckerchen können unter anderem Sonnenblumenkerne, Mehlwürmer und Nüsse dienen. Auf Knabberstangen oder Drops aus der Zoohandlung sollte verzichtet werden! Zur Abwechslung und zusätzlichen Beschäftigung kann man Hirserispen, Darikolben oder Getreideähren anbieten (darf nicht gespritzt sein!)

Bei einer artgerechten Ernährung sind Salzlecksteine, Mineraliensteine und Vitaminpräparate nicht notwendig und können bei einer zu großen Aufnahme sogar schaden.

Immer eine willkommene Beschäftigung: ganze Hirsekolben

Immer eine willkommene Beschäftigung: ganze Hirsekolben

 

Gehege und Einrichtung

Als Behausung eignet sich am besten ein Aquarium oder auch Terrarium. Beides hat gewisse Vor- und Nachteile. Wichtig ist nur, dass die empfohlene Mindestgröße eingehalten wird. Diese beträgt für eine Zweier-Gruppe 120 x 50 cm Grundfläche. Größer ist immer besser und ein Aufsatz ist für das einrichten für den Halter zum Unterbringen von Laufrad und Näpfen immer vorteilhaft.

Hält man eine größere Gruppe (was wie unter „Gruppenhaltung“ bereits beschrieben nicht zu empfehlen ist), sollte die Gehege-Größe nicht wesentlich größer sein, als bei einer Zweier-Gruppe, da dadurch die Gefahr eines Streits steigen würde.

Hier ein paar Beispiel für artgerechte Rennmausgehege:

Grundfläche 160/40

Grundfläche 120/50

Grundfläche 130/50 (Laufrad fehlt)

 

Einstreu und Nistmaterial:

Als Einstreu eignet sich normales (unparfümiertes) Kleintierstreu, Hanfeinstreu, Leineneinstreu, Buchengranulat und Baumwolleinstreu (letzteres eher als zusätzliches Nistmaterial). Die Einstreuhöhe sollte immer mindestens 25cm betragen, da Rennmäuse sehr gerne buddeln und auch in der Natur, ähnlich wie Hamster, lange unterirdische Gänge bauen. Um stabile Gänge bauen zu können, sollte den Tieren Stroh und Heu zur Verfügung stehen, welches auch gerne zum Nestbau verwendet wird. Als Nistmaterial eignen sich außerdem Klopapier oder Küchenrolle – beides natürlich unparfümiert und nicht reißfest!. Auch Kapokschoten werden von vielen Mäusen gerne verwendet. Hamsterwatte und Stoffreste sollten nicht angeboten werden, da sie Fäden ziehen können und damit die Gefahr besteht, dass sich die Tiere Gliedmaßen abschnüren.

Einrichtung:

Bei der Einrichtung kann man seiner Fantasie freien Lauf lassen. Erlaubt ist alles, was nicht aus Plastik besteht (eine Ausnahme bildet das Wodent Wheel): Weidenbrücken, Tunnel, Wurzeln, Kork, Äste, große Steine.

Viele Mäuse bauen ihr Nest gerne unterirdisch. Ein ausreichend großes Häuschen sollte trotzdem immer angeboten werden. Allgemein sollte man nicht allzu enttäuscht sein, wenn das Gehege nach kurzer Zeit völlig umgestaltet wurde und nichts mehr so aussieht wie vorher. Die Kleinen sind Meister im Umdekorieren. Aufgrund dieser Buddelleidenschaft sollte beim Einrichten unbedingt darauf geachtet werden, dass beim Graben nichts auf die Mäuse stürzen kann.

Besitzt man keinen Aufsatz für das Aquarium, empfiehlt es sich eine zweite Ebene einzubauen. Dort finden dann die Näpfe ihren Platz, damit sie nicht jeden Tag mit Einstreu zugebuddelt werden.

Diese Ebene sollte nicht aus Gitter bestehen!

Das Laufrad sollte einen Durchmesser von mindestens 28 cm aufweisen, um Rückenschäden zu vermeiden. Es sollte eine geschlossene Lauffläche besitzen und keinen gefährlichen Schereneffekt aufweisen.

Ebenfalls immer vorhanden sein sollte ein Sandbad. Es dient der Krallen- und Fellpflege und hilft außerdem beim Stressabbau. Geeignet sind Bimsstein, abgerundeter Quarzsand und Chinchillasand, welcher aus Sepiolith oder Attapulgus bestehen sollte. Völlig ungeeignet hingegen sind Vogelsand, Sandkastensand oder normaler Quarzsand.

Sozialleben

In freier Wildbahn leben Mongolische Rennmäuse in Familienverbänden, weshalb sie auch in der Heimtierhaltung niemals alleine leben sollten. Zweiergruppen haben sich hierbei als am Stabilsten erwiesen. Größere Gruppen muss man leider oft nach einiger Zeit aufgrund von Streitereien trennen. Rennmäuse kann man gut in gleichgeschlechtlichen Gruppen halten. Möchte man ein Weibchen und ein Männchen zusammen halten, sollte das Männchen kastriert werden. Dies ist zwar möglich, birgt jedoch unnötige Risiken einer Operation mit Narkose sowie die nachfolgende Wundheilung, die man nicht eingehen muss, wenn man sich gleich für eine reine Männer- oder eine reine Weibchengruppe entscheidet.

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Voliere und die Einrichtung

Innenhaltung

  • Mindestmaße 1 x 1 x 2 m (L/B/H)
  • Maschenweite max. 1,5 cm
  • 2 Seiten geschlossen (kein Muss, aber viele Hörnchen fühlen sich sicherer)
  • keine direkte Sonneneinstrahlung
  • nicht direkt neben der Heizung

(Danke an Vanessa, Melanie und Editha zur Verfügungstellung der Bilder ihrer Volieren)

 Außenhaltung

  • Mindestmaße 2 x 2 x 2 m (L/B/H), umso größer umso besser, da hier der Freilauf weg fällt
  • 2 Seiten geschlossen, damit kein Durchzug entstehen kann
  • ein Dach
  • Maschenweite nicht viel größer als 1 cm, um Feinde von Außen keine Einbruchschance zu bieten
  • auch hier gilt es, auf die Sonne zu achten. Es muss immer Schatten in der Voliere vorhanden sein
  • fester Boden, der das Ausbrechen vom Hörnchen sowie das Einbrechen von außen unterbindet
  • evtl. eine Schleuse, um gefahrlos in die Voliere zu gelangen

Käfigeinrichtung

  • mehrere Häuschen (min 3) auf verschiedenen Höhen angebracht.
    Am Besten geeignet sind Vogelnistkästen.
  • Hängematten
  • Nistmaterial zum Auspolstern der Häuschen.
    Z. B. unbedrucktes Klopapier oder Küchenpapier.
  • mehrere Äste (ungespritzt) und dickere Seile zum Klettern und Nagen
  • Bretter als Sitzgelegenheit
  • Futternapf
  • Wassernapf oder Tränke
  • Toilette (Hamstertoilette)
  • eine große Buddelkiste mit Erde (naturbelassen, ungedüngt!!!)

Achtung!

Bietet dem Streifenhörnchen genug Freilauf an, dadurch kann es seinen Bewegungsdrang ausleben.

Ein Laufrad (egal welche Größe) hat in der Voliere nichts zu suchen. Dieses ist ungesund für den Rücken!!!

Des Weiteren bitte auf Hamsterwatte verzichten, da das Material unverdaubar ist.

Wichtig ist auch bei Hängematten, auf die Nähte zu achten, die Füße können sich sonst verheddern.

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Eine Volierentour via Video

(Dieses Videos wurde uns freundlcherweise zur Verfügung gestellt.
Weitere Videos zum Streifenhörnchen Neo im YouTube Kanal von Madame Horn)

Allgemeines

Das Streifenhörnchen hat unterschiedliche Unterarten. Hier wird speziell nur auf das asiatische Streifenhörnchen (Tamias sibiricus) auch Burunduk genannt, eingegangen.

Natürlicher Lebensraum

Streifenhörnchen bewohnen die nord- und ostasiatische Nadel- und Mischwälder.

Sie leben in lockeren Kolonien, wobei jedes Tier ein Territorium von ca. 2.000 m² bis 5.000 m² besitzt.

Dieses Territorium wird bei Eintreten der Geschlechtsreife streng verteidigt. Dabei kann es zu Kämpfen kommen, die blutig und schlimmsten Falls auch mit dem Tod enden können.

Deshalb müssen Streifenhörnchen in der Heimtierhaltung immer strikt allein gehalten werden!!!

Im Grunde sind Streifenhörnchen Erdbewohner, die in einem meterlangen Tunnelsystem hausen.

Hier legen sie sich verschiedene Höhlen an, z.B. eine Vorratskammer, eine Schlafkammer, eine Toilettenkammer usw.

Trotzdem sind sie gute Kletterer und fühlen sich oft in höheren Ebenen wohl, da sie dort einen besseren Überblick haben.

Lebenserwartung

Im Durchschnitt werden sie 6 bis 8 Jahre alt.

Anatomie

Streifenhörnchen werden zwischen ca. 20 und 30 cm (mit Schwanz) groß und haben ein Gewicht von ca. 70 bis 140 g.

Farbschläge

Es gibt sie in 3 Farbschlägen:

Natur Zimt Weiß

Farbschlag: natur

Maya (Besitzerin Nadja)

Farbschlag: zimt

Billy (Besitzerin Editha)

Farbschlag: weiß

Eleonore (Besitzerin Steffy)

Typische Charaktereigenschaften

Man muss sich bei der Anschaffung im Klaren sein, das nicht alle Streifenhörnchen zahm werden.

Zahm

Manche klettern auf ihren Haltern rum, andere nehmen Leckerchen aus der Hand, wieder andere lassen sich richtig streicheln und halten vielleicht auch mal ein Schläfchen auf dem Besitzer.

Es kann aber auch das Gegenteil eintreten und das Hörnchen wird sich nie anfassen lassen. Es gibt auch ganz scheue Tiere, die sich während der Anwesenheit von Personen im Raum überhaupt nicht blicken lassen.

Während der Paarungszeit können weibliche Hörnchen zwitschern. Sie signalisieren so ihre Bereitschaft zur Paarung und machen auf sich aufmerksam.

Des Weiteren sollte man wissen, dass viele Streifenhörnchen im Herbst ein aggressives Verhalten an den Tag legen – liebevoll das Herbsteln genannt. Der Winter steht bevor und das Hörnchen verteidigt sein Revier, geschweige denn seine sorgfältig angelegten Vorräte. Aus den sonst so süßen Kleinen können auf einmal richtige Monster werden, die auch vor Menschen nicht zurück schrecken. Bisswunden und angefaucht werden, können an der Tagesordnung stehen.

Streifenhörnchen haben Backentaschen und sammeln hiermit ihre Vorräte. Auf diesem Foto kann man die Hautfalten der Backentaschen gut erkennen:

Da hilft dann nur Käfigarrest, bis das Tier sich wieder beruhigt hat.

Manche der Hörnchen halten eine Winterruhe. Diese kann von Oktober bis März dauern. Sie fahren ihre Körpertemperatur und den Stoffwechsel komplett herunter, deshalb das Tier auf keinen Fall wecken oder stören – sie können sonst an einem Herz-Kreislauf-Versagen sterben.

Auch hier kommt es wieder ganz auf das Hörnchen individuell an.

Es gibt Streifis die schlafen tief und fest ein paar Monate durch, andere wiederum nur ein paar Tage und wieder andere halten nur eine Art Winterruhe, in der sie einfach nur 1 bis 2 Stunden am Tag wach sind.

Und es gibt natürlich auch Hörnchen, die gar nichts von Winterruhe halten.

 

Auslauf und Beschäftigung

Auslauf

  • wichtig vor dem ersten Freilauf ist die Eingewöhnungszeit von ca. 6 Wochen, die das Hörnchen ausschließlich in der Voliere verbringen sollte
  • Bevor das Streifenhörnchen die Voliere verlassen darf, ist es wichtig, das Zimmer “Hörnchensicher“ zu machen:
    • Kabel verschwinden lassen (Kabelkanal oder hinter die Schränke)
    • Türen sichern (Einklemmgefahr)
    • Fenster schließen
    • Heizung kontrollieren (Verbrennungsgefahr)
    •  Pflanzen ggf. aus dem Zimmer entfernen (könnten giftig sein), werden gerne ausgebuddelt
    •  Medikamente weg räumen (giftig)
    •  Blumen- oder Dekovasen absichern (Hörnchen kann ertrinken)
    •  In Küche, Bad und WC hat das Hörnchen generell nichts zu suchen (zu viele Gefahrenquellen)
    •  Möbel (Absturzgefahr beim Beklettern)
    •  Möbelspalten abdichten (Hörnchen quetschen sich in alle Spalten und Ritzen, die sie finden können)

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Im Grunde ist es wie mit kleinen Kindern, alles was schädlich oder gefährlich sein könnte einfach im Vorfeld wegräumen.

Wichtig ist auch, dass der Mensch selbst auf das kleine zierliche, vor allem aber flinke Tier achtet. Schnell huscht es einem zwischen die Füße oder springt auf das Sofa, wenn man sich gerade setzten möchte.

Hörnchen sind Nagetiere und können ab und zu mal etwas annagen, das dazu nicht gedacht ist.

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Beschäftigung

Am Besten geht dies über das Futter. Eurer Fantasie sind so gut wie keine Grenzen gesetzt.

Hier einfach ein paar Beispiele:

Nur bitte immer auf die Sicherheit des Hörnchens achten.

  • Futterschnur:
    Einfach die Lieblingsnuss an einer Schnur befestigen und diese aufhängen (bitte ein Kissen drunter legen wegen der Absturzgefahr)
  • gefüllte Klopapierrolle:
    Klopapierrolle mit Futter und Küchenrollen- oder Klopapierstückchen befüllen und an der Seite gut fest stopfen
  • Karton:
    Ebenfalls mit Futter und Klopapierstückchen befüllen und mehrere kleine Löcher als Eingang ausschneiden
  • Futterball:
    Futterball für Katzen oder Hunde mit Nüssen befüllen und einfach auf den Boden legen
  • Futterpflanzen, z. B. Golliwoog

Auch hier bitte auf unbedruckte Küchenrolle oder unbedrucktes Klopapier zurück greifen.

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Ernährung

Die Futterzusammensetzung
Mehlwurm

  • Streifenhörnchen sind keine reinen Pflanzenfresser.
    Sie benötigen tierisches Eiweiß in Form von lebenden Mehlwürmern, Heimchen, Grillen o. ä.

 

Futter

  • Als „Hauptfutter“ benötigen sie verschiedene Körner, Saaten und Nüsse.
  • Viele Futtermischungen für Streifenhörnchen sind eher ungeeignet, da Vieles nicht gefressen wird oder mit Zucker versetzt ist
    → Viele Hörnchenbesitzer mischen sich das Futter aus Papageienfutter (Achtung: Nur ohne Chilischoten!!!) und Hamsterfutter oder Rennmausfutter  selber zusammen. Graupapageien-Futter enthält keine Chilischoten.
    Unter den weiterführenden Links findet ihr unsere Futterempfehlungen.

obst

  • Natürlich brauchen Streifenhörnchen auch Obst und Gemüse, wobei viele Streifenhörnchen das Gemüse gewissenhaft ignorieren
    → an Obst kann so gut wie Alles angeboten werden.
    Bitte vorher die blausäurehaltigen Kerne entfernen
    → auf stark säurehaltige Früchte (wie Zitrone) verzichten!

 

nuss

  • Nüsse dürfen auf keinem Speiseplan fehlen. Erstens sind sie wichtige Protein-, Fett- und Mineralstofflieferanten und zweitens werden beim Knacken der Schale die Zähne abgenutzt. Bei manchen Nüssen muss die Schale an geknackt werden, da das Hörnchen es sonst nicht alleine schafft (z. B. Pekannuss).

Bunkern

Wichtig zu beachten ist, dass Streifenhörnchen ihr Futter bunkern, das heißt sie legen sich mehrere verschiedene Verstecke an, um Futter für schlechte Zeiten auf Vorrat zu haben.

Diese Verstecke müssen regelmäßig durchgeguckt werden und Frischfutter muss unbedingt entsorgt werden, da es sonst zu schimmeln beginnt.

Auch werden die Vorräte gerne mal außerhalb der Voliere angelegt. Also nicht wundern, wenn hinter einem Sofakissen mal ein paar Nüsse zum Vorschein kommen.

Krankheiten

Streifenhörnchen zeigen von Natur aus nicht gleich, dass es ihnen nicht gut geht (Schutzmechanismus gegenüber Fressfeinden). Deswegen ist das genaue Beobachten seines Haustieres enorm wichtig und bei den entsprechenden Symptomen schnell zu handeln.

Lieber einmal zu viel zum Tierarzt als einmal zu wenig.

Wichtig wäre noch das wöchentliche wiegen und dies zu notieren, anhand der Veränderungen kann man ggf. frühzeitig eingreifen.

gewichtskontrolle

  • Erkältung:
    • Nasenausfluss, häufiges Niesen, verklebte Augen
  • Magen-Darm-Infekt
    • Durchfall, Gewichtsabnahme, Blähbauch
  • Hautkrankheiten
    • kahle Stellen, Krusten, Schuppen, Rötungen, starker Juckreiz
  • Sturz
    • nach dem Sturz gut beobachten, bei Auffälligkeiten bitte sofort zum Tierarzt
  • Tumor
    • Beulen, harter aufgeblähter Bauch
  • Zahnfehlstellung
    • Futterverweigerung, Gewichtsabnahme
  • Stereotypie
    • Verhalten wiederholt sich ständig (meist wird der gleiche Weg immer und immer wieder abgelaufen)

 

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Die Ernährung von Zwerghamstern

Zwerghamster, besonders Hybriden, sind sehr Diabetes-gefährdet. Des Wegen dürfen sie auf keinen Fall Obst als Frischfutter bekommen, auch nicht als Ausnahme. Da schon ein kleines Stück Apfel zu einem Schock führen könnte, muss man wirklich streng aufpassen.

Außerdem sollte auch auf Kohlenhydrat-reiches Gemüse verzichtet werden, da die Kohlenhydrate im Körper zu Zucker umgewandelt werden. Das heißt also keine Möhre, kein Kürbis etc.

Wie bei den Mittelhamstern gibt es geeignete und gesunde Mischungen nur online, siehe Futtershops.

Die Ernährung von Mittelhamstern

Mittelhamster sind nicht Diabetes-gefährdet, was aber nicht heißt, dass sie so viel Obst futtern dürfen, wie sie wollen.
Hamster sollten jeden Tag Frischfutter bekommen.
Ein wenig Obst kann ein bis zwei mal die Woche als Leckerchen angeboten werden.
Bitte keine Zitrusfrüchte!
Gut geeignetes Gemüse wären z.B.: Fenchel (Knollen und Grün), Gurken, Kürbis, Paprika, Sellerie, Zucchini, Mais (Vorsicht Dickmacher)

Geeignetes und artgerechtes Trockenfutter gibt es online, siehe Futtershops.

Sozialverhalten untereinander

Hamster sind strikte Einzelgänger und fühlen sich, auch wenn man sich das als Mensch schwer vorstellen kann, alleine sehr wohl.

Wenn sie auf einen Artgenossen treffen, kann es zuerst gut aussehen und wenn sie zusammen in einen kleinen Käfig gesperrt werden, müssen sie sich wohl oder übel tollerieren, was nicht der Sinn von artgerechter Haltung ist. Viele Hamster beißen sich dann auch lautlos in der Nacht tot oder fressen sich gegenseitig an. Sie unterscheiden auch nicht zwischen Bruder oder Schwester.

Wir empfehlen ausdrücklich, es nicht zu probieren, da man die Hamster, wenn sie sich ineinander verbissen haben, nur schwer wieder auseinander bekommt. Außerdem ist es enormer Stress für die Tiere, welcher zu Störungen im Verhalten führen und sich sogar auf die Lebensdauer auswirken kann.

Knabberstangen, Drops und andere Leckerchen

Auf Knabberstangen/Drops und andere Leckerchen aus dem Zoohandel sollte verzichtet werden! Sie sind mit Honig verarbeitet, welche 1. die Diabetesgefahr fördern und 2. schlecht für die Zähne und Backentaschen sind.

Geeignete Leckerlis sind z. B. bei Mittelhamstern Trockenobst.

Ansonsten sind Kürbiskerne, Pinienkerne und Sonnenblumenkerne sehr beliebt aber ziemlich fetthaltig. Des Wegen nur als Leckerli geeignet.

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Zum Knabbern kann Hirse, Flachs oder Dari abgeboten werden.

Ein Salz-, Mineral- oder Vitamin-Stein wird von Hamstern nicht benötigt und kann leider mehr schaden als nutzen.

Hamster brauchen unter anderem auch tierisches Eiweiß, weswegen man zB getrocknete Mehlwürmer, Heuschrecken, Seidenraupen, Heimchen, Garnelen oder Süßwasserfische anbieten sollte.

Tierisches Futter sollte nur tot verfüttert werden, da es sonst ggf. zurück beißen könnte, insbesondere, wenn es in den Hamsterbacken gebunkert wird.

Die Hamster-Arten

Zu den Mittelhamstern (MiHas) gehören die Goldhamster und die Teddyhamster. Die sogenannten Teddyhamster sind eigentlich Goldhamster mit langem Fell.

Zu den Zwerghamstern gehören die Campbells, Dsungaren, Roborowskis, Chinesische Streifenhamster und die Hybriden. Letztere Art wurde vom Menschen erschaffen, indem Campbells und Dsungaren verpaart wurden. Diese sind diabetesgefährdet, weswegen man auf eine bestimmte Ernährung achten muss.

Ratten miteinander vergesellschaften

Aus aktuellem Anlass, weil dies immer mehr zum Trend zu werden scheint: Wir raten strikt davon ab „Transportboxintis“ zu machen oder die Ratten gar komplett ohne Integration zusammen zu setzen. Die Rangordnung muss langsam geklärt werden, wenn man auch nur ein zu sensibles Rudelmitglied oder eines hat, dem es zu schnell geht, ist eine Transportboxinti super gefährlich für die beteiligten, es kann zu unnötigen schlimmen Verletzungen kommen, vom Stressfaktor mal ganz abgesehen!

Ratten sind sehr revierbezogene Tiere weshalb man neue und sich fremde Tiere niemals einfach so zusammen setzen darf. Eine Integration läuft in mehreren Schritten ab und sollte langsam, dem Tempo der beteligten Ratten entspechend, durchgeführt werden.

Die neuen Ratten müssen einen zweiten, eigenen Käfig haben, der bestenfalls in einem anderen Raum, mindestens aber mehrere Meter vom Käfig des bisherigen Rudels entfernt stehen sollte. Der Grund hierfür ist, dass das Revier eines Rudels nicht mit der Käfigwand aufhört, sondern noch darüber hinaus geht, d.h. wenn sie zu nah aneinander stehen, produziert das Stress, da die Tiere sich gegenseitig im eigenen Revier riechen, aber keine Rangordnung klären können. Diese Aggressionen können sich beim ersten Zusammentreffen abladen.

Man sollte sich im Klaren sein, dass ein Umzug für Ratten meist sehr viel Stress und Angst bedeutet und sollte den neuen Ratten deshalb mindestens eine Woche Eingewöhnungszeit gönnen. Es sind schließlich viele neue Eindrücke, neue Gerüche, neuer Käfig und neue Menschen, die auf einmal auf die Ratte/n einwirken.

Außerdem muss vor der Inti klar sein, dass alle beteiligten Ratten über 10-12 Wochen alt, oder alle jünger als 10 Wochen sein müssen. Das ist sehr wichtig, da Babys unter 10 Wochen noch kein ausgeprägtes Revierverhalten haben und mit Drohungen oder Rangkämpfen der Erwachsenen noch gar nichts anfangen können, das kann böse ausgehen und endete schon bei einigen unerfahrenen Haltern tödlich. Wenn alle Tiere unter 10 Wochen alt sind kann man sie nach einem gemeinsamen Auslauf in 99% der Fälle problemlos danach zusammen in den Käfig setzen und sie werden sich verstehen als würden sie sich schon immer kennen. Das ist dann eine „Babyinti“

Je nachdem wo die Ratten herkommen sollte man auch eine Quarantänezeit unbedingt einhalten. Dies ist besonders dann wichtig, wenn die Ratten nicht aus einer seriösen Pflegestelle oder einem guten Tierheim kommen oder gar ausgesetzt wurden. In diesen Fällen besteht die Gefahr, dass man die eigenen Tiere mit Krankheiten ansteckt oder Parasiten und Würmer überträgt. All dies sollte dann vorher abgeklärt werden. (Kotprobe, Tesa-Abklatsch, Tiere genau beobachten ob sie Anzeichen für eine bestimmte Erkrankung haben oder sich vermehrt kratzen, Schorf aufweisen usw.)

Wenn diese Faktoren ausgeschlossen oder behandelt wurden kann die Inti beginnen.
Als erstes wählt man einen neutralen Ort (wo noch keine Ratte vorher war) für die Treffen aus. Für kleine Gruppen eignet sich die Dusche, Badewanne oder ein abgegrenzter Teil des Badezimmers. Es sollte nicht zu viel Platz sein, da sich die Ratten nicht aus dem Weg gehen dürfen.

Außerdem sollte man sich vor den ersten Treffen mit einer zusammengerollten Zeitung, Handtuchrolle oder einem Kehrbesen „bewaffnen“ damit man die Ratten auseinander halten kann, falls es zu Beißereien kommt. Im Streit kann es passieren, dass die aufgeregte Ratte nicht zwischen Hand und anderer Ratte unterscheidet und man möchte ja nicht gebissen werden.

Bei den ersten Treffen ist in dem Auslaufbereich nichts an Einrichtung außer eine frische Decke gegen kalte Füßchen. Kein Futter, kein Wasser und vor allem keine Häuser. Ganz wichtig ist es, dass man die Ratten niemals alleine lässt, bevor sie sich nicht wirklich sichtbar gut verstehen. Bei den ersten Treffen sieht es in den meisten Fällen so aus, als würden sich die Ratten super verstehen. Bitte nicht gleich denken sie vertragen sich und die Zeit direkt steigern, während der ersten Treffen sind die meisten Ratten so abgelenkt von der neuen Umgebung und gestresst, dass sie sich erstmal nicht mit Rangordnung oder ähnlichem beschäftigen. Auch „die kuscheln so schön“ ist bei den ersten Treffen meist kein nettes kuscheln sondern eher ein „Stresshaufen“ in dem man sich gegenseitig beruhigt. Bitte bevor sie nicht längere Zeit friedlich zusammen sind immer daneben stehen bleiben. Wir raten davon ab MIT in den Auslauf zu gehen, das lenkt die Ratten sehr ab und sie beschäftigen sich somit weniger miteinander. Auch sollte die Absperrung so hoch sein dass sie nicht ständig mit flüchten beschäftigt sind.

Auch wenige Sekunden können bei schwierigen Ratten ausreichen um eine andere zu beißen. Man sollte deshalb immer neben dem Intibereich stehen oder Sitzen und in jede Ecke gut eingreifen können um ggf. schnell zu trennen. Wenn Ratten sehr doof zu anderen sind hilft es sie voneinander abzulenken bevor es eskaliert, wie hier im Video zu sehen:

Der Black Hooded hatte in Treffen vorher schon mehrmals gebissen, daher stoppen wir ihn in der ersten Woche bevor er sich zu arg reinsteigert. Wie ihr das mit euren eigenen Ratten handhaben müsst ist natürlich vorher nicht planbar, wenn ihr unsicher seid stehen wir euch gerne zur Verfügung, gucken uns eure Videos an usw.

Das erste Treffen fängt man mit ca 5 Minuten an und steigert, wenn es gut geht, die Zeit jeden Tag um ein paar Minuten. 5, 10, 20, 40, 60 Minuten usw… lasst den Ratten bitte Zeit, es bringt nichts wenn ihr nach 3 Tagen schon bei 1 Stunde seid und die Ratten dann mit dem nächsten Schritt überfordert sind. Macht einfach langsam, es ssrf ruhig eine Woche oder mehr dauern bis ihr bei einer Stunde Zeit seid.

Wenn nach einer Stunde immer noch alles gut geht, kann man versuchen etwas Brei oder anderes Leckeres mit hinein zu stellen. Nach ein paar Stunden kann man es mit einem neutralen Haus, am besten ein Karton mit mehreren Eingängen, versuchen. Die Treffen sollten mehrere Tage, gerne auch eine Woche wenn es noch Spannungen gibt bis zu 4 Stunden am Stück ruhig verlaufen.

Dann kann man mit der Truppe in den normalen Rudelauslauf wechseln. Auch dort bitte erstmal keine Häuser usw. bereitstellen. Wenn der Auslauf sehr groß ist (z.B. ein ganzes Zimmer) bitte erstmal einen Teil absperren, auch hier sollen sie sich ja nicht aus dem Weg gehen. Im normalen Auslauf wird es evtl. nochmals zu Streitereien kommen. Hier kann man meist schon mit einer halben Stunde das „erste“ Treffen ansetzen. Auch hier wird die Zeit dann gesteigert, bis hin zu mindestens 4 Stunden. Nach und nach kann Futter, Brei, Häuser und auch Käfiginventar mit in den Auslauf gestellt werden.

Wenn sie nun mehrere Tage am Stück lieb zueinander waren, gekuschelt und miteinander gefuttert haben, fängt man mit dem Käfigputz an. Es sollte alles gründlichst gesäubert, Einrichtung wenn möglich gewaschen und danach umgestellt werden. Dann können die beiden Parteien einziehen, wir empfehlen erst eine oder zwei Etagen frei zu geben mit möglichst großen Häusern und Hängematten. Man sollte sie in den nächsten Tagen sehr genau beobachten, wenn es zu Rückfällen kommt (Durch den Käfig jagen, grobes Verhalten, viel Geschrei) bitte einen Schritt zurück gehen und nochmal mehrere Tage im Auslauf verbringen, möglichst viel Käfiginventar dazu welches man danach mit in den Käfig nimmt etc. Für spezielle Fragen/Fälle stehen wir, vorallem bei unseren vermittelten Schützlingen, natürlich immer zur Verfügung!

 

Welches Verhalten ist bei Integrationen normal?

Hier haben wir ein Video einer Integration in dem man sehr viel schönes Inti Verhalten sehen kann:

Bei Integrationen fangen die meisten Ratten erst mal an zu borsteln, das bedeutet, dass sich das Fell der Ratten aufstellt und sie viel größer wirken.

Das kann z.B. auch dann passieren, wenn man den Geruch der Rudel untereinander austauscht, z.B. wenn man vorher eine andere Ratte gestreichelt hat, die nicht zum Rudel gehört und somit anders riecht. Meist beginnen die Treffen mit viel Action, hinterherlaufen und gegenseitiges beschnuppern

Es gibt viele Situationen während der Intitreffen, die für uns Menschen schlimm aussehen, aber völlig normal sind. Dazu gehören z.B. das auf den Rücken werfen

sich gegenüber stehen und mit den Zähnen klappern

oder auch sehr grobes gegenseitiges Putzen. Auch sollte man sich daran gewöhnen, dass während der Inti oft gequietscht wird.

Nach einigen Treffen wird dieses aggressive Verhalten immer weniger werden und man kann die Zeit des Zusammentreffens steigern. Irgendwann wird die Gruppe sich völlig normal miteinander verhalten, zusammen Futtern

borsteln wird eventuell zu Anfang der treffen hier und da noch vorkommen aber sich dann auch schnell wieder legen und irgendwann zusammen kuscheln (hier auf dem Bild schon mit Einrichtung)

 

Was darf bei einer Inti nicht passieren?

Es ist ganz wichtig, dass man die Ratten wieder trennt, sobald es zu grob wird, sie sich z.B. viel jagen oder sich aggressiv angreifen. Ein guter Anhaltspunkt ist, wenn sich die Ratten während der Unterwerfung (auf den Rücken drehen) zu einem so genannten „Ball“ entwickeln, d.h. sie lassen nicht mehr von einander ab und quietschen laut, während sie sich zu zweit über den Boden rollen. Manchmal sieht das aus wie ein hüpfen. Dann sollte man sofort trennen, denn dann kann es schnell zu Bissen kommen.

Wichtig ist, dass KEIN Blut fließt. Sie dürfen sich jagen, unterwerfen, „boxen“ usw. aber sobald sie so aggressiv sind, dass es zu Bissen oder Kratzern kommt sollte man trennen und am nächsten Tag weitermachen. Versteht das nicht falsch, es kann vorkommen dass sie sich auch mal so zoffen dass es Bisse gibt. Es gibt Integrationen die rabiater sind als andere. Das heißt nicht dass es nicht klappen wird! Ihr müsst für eine Inti immer Zeit einplanen falls es nicht so läuft wie gewünscht!

Außerdem darf man am Anfang (bis sie sich gut verstehen und ein paar Stunden zusammen sind) niemals von den Treffen weg gehen und die Ratten alleine lassen. Natürlich müsst ihr aber keine 4 Stunden daneben stehen. Wenn ihr mal so weit seit dass eh quasi nichts mehr passiert dürft ihr auch nebenher das Frischfutter vorbereiten oder den Käfig putzen 😛

Man braucht bei Intis manchmal sehr viel Geduld und starke Nerven, manche Integrationen dauern nur 2-3 Wochen, andere gehen über Monate. Selbst wenn sich am Anfang keine Besserung zeigt, man sollte nicht einfach wieder aufgeben. Ratten sind sehr revierbezogene Tiere und bei manchen dauert es länger, bis sie neue Ratten akzeptieren.

Allgemeines

Farbratten stammen von den Wanderratten ab und werden im Schnitt 1,5 bis 3 Jahre alt. Sie können eine Größe von 20 bis 30 cm erreichen und werden 200 bis 700 Gramm schwer. Der Schwanz kann bis zu 20 cm Länge erreichen. Ratten haben an den Vorderpfoten 4, an den Hinterpfoten 5 bekrallte Zehen. Ratten benutzen ihre Vorderpfoten ähnlich wie wir Menschen zum Festhalten von Essen, anderen Rudelkollegen oder um Dinge hin und her zu räumen. Außerdem können sie damit super klettern und sich überall rauf und runter festhalten.

Ratten besitzen in ihrem Mund vorne 4 Zähne die orange gefärbt sind. Dies ist bei Ratten völlig normal. Wenn die Zähne wie bei uns Menschen weiß werden, deutet dies auf eine Mangelerscheinung hin und sollte einem Tierarzt gezeigt werden.

Die 4 Schneidezähne wachsen das ganze Leben der Ratte nach und werden abgenutzt, indem die Ratte sie aneinander reibt. Wenn eine Zahnfehlstellung vorliegt oder durch einen Sturz o.ä. ein Teil eines Zahns abbricht, sollte ein Tierazt aufgesucht werden, da dann der gegenläufige Zahn zu lang werden kann, wenn er keinen Gegenüber mehr hat der ihn abnutzt. An Backenzähnen besitzen Ratten 12 Stück.

Ratten haben zwar einen guten Rundum-Blick, können aber nur schlecht dreidimensional sehen, weshalb Nase, Vibrissen (Tasthaare) und Ohren für Ratten deutlich wichtiger sind, um sich zurecht zu finden, als die Augen.

Ratten sind sehr intelligente Tiere und können je nach Herkunft und Beschäftigung sehr zahm werden. Man sollte sich vor Beginn der Haltung bewusst sein, dass Ratten dämmerungsaktive Tiere sind, was bedeutet, dass sie erst in den Abendstunden aktiv werden und die meiste Zeit des Tages schlafen. Als Haustier für Kinder würden wir sehr empfehlen, dass mindestens ein Elternteil auch rattenbegeistert ist und die Versorgung und Bespaßung mit übernimmt. Viele Menschen empfinden den Geruch (Urin, Kot, Eigengeruch) von Ratten sehr unangenehm. Es gibt jedoch viele nette Rattenhalter die Fremde an Ratten interessierte Menschen bei sich „Probekuscheln“ lassen, wo man dann einen Einblick in die Haltung, den Geruch und das Leben mit Ratten bekommen kann.

Ratten sind Rudeltiere und es ist sehr wichtig, sie erst ab einer Anzahl von 3 zu halten. Paar- oder gar Einzelhaltung sind absolute Quälerei für Ratten, da sie dann kein normales Sozialverhalten und kein richtiges Rudelleben mit Rangordnung ausleben können. Als erstes Rudel für Anfänger bzw. Generell würden wir immer ein Rudel ab 4 Tieren empfehlen, es ist für die Ratten viel schöner, man muss nicht sofort wenn ein Tier stirbt wieder Zuwachs suchen sondern kann auch erst eine Zeit lang trauern und die Ratten sind trotzdem noch ein artgerechtes Trio und zB bei Tierarztgängen kann man mit der kranken Ratte eine aus dem Rudel als Unterstützung mitnehmen und dennoch sind zu Hause noch 2 zusammen. Für den Besitzer macht es wirklich keinen Unterschied ob da nun 3 oder 4 Ratten im Käfig wuseln außer dass man viel schöner das Verhalten untereinander beobachten kann.

Farbratten sind teils leider sehr krankheitsanfällig. Vor allem Atemwegsprobleme und Tumore bei Weibchen kommen recht oft vor. Dies bedeutet keineswegs das Todesurteil für die Nasen, allerdings muss man rechtzeitig zum Tierarzt gehen. Man sollte sich immer einen Geld-Puffer anlegen, damit die Tiere, wenn sie mal krank werden, richtig behandelt werden können. Dies kann NUR ein Tierarzt. Wir sind dagegen, zu Hause erst mal zu versuchen die Tiere mit Hausmittelchen gesund zu bekommen.