Auf was solltet ihr bei der Aufnahme von neuen Tieren achten?

-Milben, Läuse, Giardien, Spulwürmer, Leptospirose, Hantavirus-

Wie viele von euch sicher wissen legen wir viel Wert darauf, dass unsere Schützlinge gesund vermittelt werden. Immer wieder hören wir allerdings, dass man sich Tiere aus unseriösen Quellen ins Haus holt an deren Krankheiten oder Parasiten sich sogar der Mensch als Besitzer anstecken und teilweise schwer erkranken kann und diese wissen noch nicht einmal etwas von der Gefahr! Wir möchten euch hier ein paar Dinge erläutern, auf die ihr unbedingt achten solltet wenn ihr Tiere adoptiert, noch viel wichtiger wenn es Nager sind die entweder aus Zooläden kamen (haben fast immer Parasiten, werden unter miesesten Bedingungen vermehrt, BITTE KAUFT NIEMALS IN ZOOLÄDEN!) oder wenn es Nager sind die z.B. Fundtiere waren oder anderweitig draußen Kontakt zu ihren wilden Artgenossen oder deren Ausscheidungen gehabt haben könnten. Dies gilt z.B. für Tiere aus Hoardingfällen die beispielsweise frei in einer Wohnung, einem Haus oder gar auf einem größeren Grundstück gewohnt haben. Selbst wenn die Tiere nur Zugang zu einem Dachboden oder Keller haben in dem sich wilde Ratten oder Mäuse aufhalten kann es sein, dass sie sich angesteckt haben.

1. Parasiten im Darm:

Da wir es sehr wichtig finden Kotproben unserer Vermittlungstiere einzuschicken kriegen wir es bei jedem neuen Tier/Rudel mit, sie sind teilweise VOLL von Würmern oder Einzellern. Von Spulwürmern, Bandwürmern über Giardien oder Kryptosporidien kann da alles dabei sein. Solltet ihr also neue Rudelmitglieder für eure Ratten, Mäuse, Degus oder Renner aufnehmen checkt vorher immer, ob eine Kotprobe untersucht wurde und wenn ja auf was. Den Kot nur beim Tierarzt auf Würmer testen zu lassen reicht nicht! Leider lassen auch nicht alle Tierheime oder Pflegestellen Kotproben untersuchen, da es immer Zeit und Geld kostet, da gehen viele leider immernoch lieber auf „wo kein Kläger da kein Richter“ oder „was ich nicht weiß macht mich nicht heiß“…

Aber auch bei Einzeltieren wie Hamstern ist es sehr wichtig darauf zu achten, denn auch als Mensch kann man sich an seinem Tier mit Parasiten anstecken!

2. Parasiten auf dem Tier:

Neben Würmern und co die im Darm der Tiere leben gibt es aber auch noch äußere Parasiten wie Milben, Haarlinge, Läuse usw. Vorallem die rote Vogelmilbe ist ein wirklich fieser Parasit der Wochenlang ohne Nahrung auskommt und auch außerhalb des Geheges sehr lange überleben kann. Auch sticht sie außer den Tieren gerne auch mal den Menschen. Ihr solltet also auch darauf achten, dass die Tiere gespottet werden bevor sie zu euch und euren Tieren einziehen oder dass sie lange genug vorher in Quarantäne waren.

3. Bakterien und Viren:

Auf der einen Seite kann auch in der Kotprobe neben Parasiten auf Bakterien getestet werden. Hier gäbe es zum Beispiel fiese Campylobacter oder, was sicher jedem etwas sagt, Salmonellen.

Leider haben wir es in letzter Zeit häufig erlebt dass neben Parasiten auch Bakterien oder Viren von den Nagern mitgebracht werden. Sicher haben einige von euch schon vom Hantavirus gehört, das Mäuse in sich tragen können. Aktuell haben wir aber leider auch viele Leptospirose-Fälle bei Ratten. Das größte Problem an diesen Erkrankungen ist dass der Mensch sich leicht anstecken und schwer erkranken kann. Die Ansteckung erfolgt z.B. beim Hantavirus durch das aufwirbeln von Streu mit kontaminierten Kötteln oder bei Leptospiren über den Urin der durch kleinste Kratzer oder Wunden in der menschlichen Haut die Bakterien übertragen kann. Vorallem Menschen die Probleme mit dem Immunsystem haben (durch eine Erkrankung, Medikamente oder z.B. Chemotherapie) sind besonders gefährdet und können an den Folgen dieser Krankheiten auch sterben! Gegen die meisten Krankheiten und Parasiten kann man die Tiere einfach behandeln, bei anderen kann man sich nur schützen in dem man die Tiere nicht mit „gesunden“ zusammen hält, ein Rudel mit der Erkrankung aussterben lässt oder gar die betroffenen Tiere müssen eingeschläfert werden.

Wir möchten euch sicher keine Panik machen, finden es aber erschreckend wie wenig viele Adoptanten über ihre neuen Mitbewohner Bescheid wissen und auf wie wenig viele Halter achten, wenn sie in den nächsten Zooladen gehen und sich dort Tiere kaufen oder leichtsinnig anderweitig Tiere „retten“ die auf keinerlei Krankheiten getestet wurden. Bitte, FRAGT NACH! In Tierheimen, Pflegestellen und auch bei privaten Abgaben! Es ist nicht immer alles nur durch die rosa Brille süße Tiere retten! Tiere aus unseriösen Quellen oder schlechter Herkunft die nicht getestet sind sind erstmal nur eins: Parasiten- und Krankheitsschleudern und auch als solche zu behandeln! Und natürlich wollen auch wir unsere Tiere möglichst schnell und unkompliziert ins neue zu Hause vermitteln, wir können es mit unserem Gewissen aber nicht vereinbaren euch Parasitenschleudern oder schlimmeres zu vermitteln, auch wenn wir uns damit mehr Arbeit machen.

Kommentare sind geschlossen.